FöRderung

Die Restaurierung der Geologischen Wand

Das bisher größte Projekt des Vereins war die Restaurierung der Geologischen Wand.

Die Geologische Wand im Grugapark wurde zwischen 1928 und 1930 auf Betreiben des Essener Oberstudiendirektors Dr. Wilhelm Löscher errichtet. Über die Entstehungsumstände fehlen leider alle Dokumente, weil sie im 2. Weltkrieg vernichtet worden sind. Ziel war es jedenfalls, den Parkbesuchern den geologischen Untergrund ihrer Stadt zu zeigen.  Durch die Darstellung der Bergwerke, Schächte und deren Tiefe konnten Bergleute den Kindern ihre  Arbeitsplätze eindrucksvoll vorstellen. In den 1990er Jahren ergaben sich an der Geologische Wand zunehmend Schäden an den wertvollen Originalsteinen, der Wandkonstruktion und Bedachung sowie Verluste bei der Beschriftung (siehe Foto). 

Deshalb begann der Freundeskreis Grugapark (=FKG) 2001, fünf Jahre nach seiner Gründung, die Restaurierung der Geologischen Wand zu organisieren und Gelder dafür einzuwerben. Eine besondere Hilfe kam von der ehemaligen Ruhrkohle AG, der RAG Aktiengesellschaft, die in der Lehrwerkstatt die neue Dachkonstruktion erbauen und den Aufbau mittels eines Kranes durchführen ließ (siehe Foto). Aus dem FKG-Vorstand war Heinrich Wilhelm Schürenberg täglich auf der Baustelle und koordinierte alle Arbeiten zeitnah und kostensparend. Als besonders arbeitsintensiv  erwies sich dann die Reinigung, Ausbesserung und Sicherung des Mosaiks der geologischen Schichten, die von der Essener Firma Müller-Goldkuhle ausgeführt wurden. Die Steinschichten der Geologischen Wand sind aus den originalen Steinen der jeweiligen Tiefe zusammengesetzt.  Nach Ende des Bergbaues in der Region war ein solches Material nicht mehr zu gewinnen,  so dass jeder lockere  Stein sorgfältig gesichert werden musste. Auch die Darstellung der Kohleflöze, ursprünglich aus Dachpappe, die inzwischen verrottet war, wurde nun durch schwarze Silikonbänder ersetzt. Bis zur Fertigstellung hatte der FKG mit Hilfe vieler, zum Teil sehr großzügiger Spenden nach heutigem Geld zirka 17.000 € für die Restaurierung ausgegeben. Am 11. August 2002 wurde die wie neu strahlende Geologische Wand mit einem großen Fest an den Grugapark übergeben. Eine Bergkapelle spielte auf, anwesend war der Essener Oberbürgermeister Dr. Reiniger und die Enkelin des Gründers Dr. Löscher, die Autorin Sabine Kornbichler, die bewegend an ihren Ahnen erinnerte.

Für den FKG war das Thema „Geologische Wand“ mit dem Abschluss der Restaurierung noch lange nicht beendet. So wurde die Umgebung der Geowand neu gestaltet und die Objekte mit Informationstafeln versehen. Der Siegelbaum, der bisher als Original im Freien an der Wand stand, wurde auf Empfehlung des FKG in die Sammlung des RuhrMuseums abgegeben und durch einen originalgetreuen Abguss ersetzt. Auch konnte der FKG den Grabstein von Dr. Löscher, einen eindrucksvollen Granit-Findling,  vom naheliegenden Rüttenscheider Friedhof an die Geowand verlegen lassen.

Damit sich die Besucherinnen und Besucher umfassend zu allen erdgeschichtlichen Details informieren können, wurden drei Erklärungstafeln aufgestellt und eine Broschüre zur Geologischen Wand zusammengestellt. Rund 5.000 € entstanden dafür dem Verein, 2.000 € übernahm dankenswerter Weise die Sparkasse Essen für den Broschürendruck.

Besonders im Mittelpunkt des Interesses stand die Geologische Wand wieder am 16. September 2018, als der Freundeskreis Grugapark am Tag des Geotops die Geologische Wand dem Publikum vorstellte. Vertreter der Relikt-Pflanzen, die an der Steinkohlebildung besonders beteiligt und für bestimmte Erdepochen typisch waren, wurden auf dem Parkgelände und in den Gewächshäusern besucht und erklärt.

Der Freundeskreis hat eine informative Broschüre zur Geologischen Wand herausgebracht, die Sie hier einsehen können. Das Heft ist in unserer Geschäftsstelle (montags 14:00 – 16:00 Uhr) sowie an den Kassen des Grugaparks erhältlich.

Eine weitere Empfehlung zu diesem Thema ist das Buch „Geofaktor Mensch – Eingriffe in die Umwelt und ihre Folgen“  von Diethard E. Meyer, wozu Sie eine Buchbesprechung hier lesen können.

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