Rückblick auf 20 Jahre Freundeskreis Grugapark

Der Freundeskreises Grugapark Essen e. V. setzt sich seit zwei Jahrzehnten für den Park ein. Gegen Flächenverluste, für Erhalt und Pflege im Sinne aller Besucher. Ein persönlicher Rückblick vom Vorsitzenden Klaus Militzer auf Entstehung und Entwicklung des Vereins.

Als sich im Februar 1996 auf Einladung der Grugaparkverwaltung eine Handvoll Grugabegeisterte traf, hatten wohl nur die städtischen Organisatoren, Herr Schmidt-Knop und Herr Busse, das klare Ziel der Gründung eines „Fördervereins“ vor Augen. Wir anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwankten zwischen Begeisterung und Skepsis. Nicht einmal um eine Gruga-Dauerkarte hätten wir gewettet, dass ein halbes Jahr später die Gründungsveranstaltung „Freundeskreis Grugapark Essen e. V.“ –FKG- stattfinden würde. Das erfolgte aber am 13. Mai 1996 und bereits am 11. August 1996 stellte sich der neue Verein in der Gruga der Öffentlichkeit vor. Ein besonderes Erlebnis war damals die Präsentation von Bildern von Jo Pieper. Diesem Essener Maler und Grafiker (1893 bis 1971) verdankt der Park bis heute „seine“ Grugatulpe auf dem Turm. Und auch der FKG schmückt seine Aussendungen mit dem Tulpen-Emblem. Inzwischen wurden mit den „Freundeskreis-Tulpen“ in „Silber“ oder „Bronze“ mehrere Personen geehrt, die sich um die Gruga besonders verdient gemacht haben. Die „Grugatulpe in Gold“ erhielten bisher zwei ehemalige Parkleiter und –planer, Hans-Wilhelm Ricken und Horst Schröder, sowie der Vorsitzende des Freundeskreises Grugapark, Prof. Dr. Klaus Militzer anlässlich seines 80sten Geburtstags 2020.

Offensichtlich gab es Ende der 1990er Jahre Entwicklungen um den Grugapark, die deutlich machten, dass ein Freundeskreis als Sprachrohrs der Besucher eine wichtige Rolle spielen könnte. Vorher waren solche Überlegungen von der Stadtpolitik immer zurückgewiesen worden. Eine Mitsprachemöglichkeit für die Parkbesucher wurde jetzt aber positiv gesehen, besonders, weil Bauwünsche der Messe Essen in den Park vorlagen. Da die ursprünglichen Entwürfe mit erheblichen Flächenverlusten für den Grugapark einhergehen sollten, hat der FKG deutlich Position für den Flächenerhalt und gegen die Messeerweiterung bezogen. Auch andere bauliche Entwicklungen wie die Änderungen im Haupteingangsbereich der Gruga, die Hotelbauprojekte vor der Grugahalle oder die Zerstörung des einst hoch gelobten Japangartens wurden von FKG kritisch bewertet. Die späteren Endergebnisse waren nicht immer im Sinn unseres Vereins, führten aber meist zu Kompromissen, die vertretbar und dem Park angemessenen waren. Obwohl der Freundeskreis bis heute nicht immer ein bequemer Gesprächspartner ist, wurden und werden die fachliche Qualität unserer Argumente und der unbedingte Einsatz für den Grugapark voll anerkannt.

Bei der Gründung des Vereins war es das erklärte Ziel, durch Führungen und Veranstaltungen im Park den Besuchern alle Aspekte der Gruga, Pflanzen, Tiere und Kulturelles, möglichst persönlich nahe zu bringen. Neue Freundinnen und Freunde für Essens gute, grüne Stube sollten gewonnen werden, „alte“ Grugafreunde sollte angeregt werden, den Park regelmäßig und immer wieder neu zu sehen. So entstanden seit 1997 die monatlichen Sonntagsführungen, die der Freundeskreis bis jetzt regelmäßig durchführt. Dazu kommen Informationsveranstaltungen zu Pflanzen und Tieren in der Gruga, zu historischen Themen wie der Parkentwicklung und den Kunstwerken. Aber auch Besuche des FKG in Parkeinrichtungen der näheren und ferneren Umgebung von Essen bereichern unsere Jahresprogramme und helfen unseren Vereinsmitgliedern, wichtige Entwicklungen in der Park- und Gartengestaltung zu erkennen und mit Projekten im Grugapark zu vergleichen.

Als Freundeskreis Grugapark Essen haben wir uns vor allem den zeitaufwendigen, mühsamen Dingen im Park angenommen. Es geht dabei um Aufgaben oder Arbeiten, die sich in den Arbeitsalltagen der Grugamitarbeiterinnen und -mitarbeiter oft nur schwer erledigen lassen oder für die die Geldbeschaffung schwierig ist. So finanzieren wir kleinere Reparaturen an Parkeinrichtungen, beschaffen benötigte Ausstattungsteile für die „Schule Natur“ oder kaufen seltene Parkpflanzen. Seit vielen Jahren organisiert und finanziert der FKG die Verköstigung der Freiwilligen bei den Aktionstagen im Park. Aber auch vor Riesenaufgaben schreckt der Freundeskreis nicht zurück: 2000 machte er sich an die Restaurierung der Geologischen Wand von 1928. 15 m² Fläche wurden mit Hilfe vieler Sponsoren aufwendig bearbeitet, neu beschriftet und mit Informationstafeln erklärt. So konnte am 11. August 2002 dieses Denkmal des Bergbaues aus der Anfangszeit des Botanischen Gartens der Öffentlichkeit übergeben werden. Genauso engagiert beteiligten wir uns an der Aufstellung des „Lindwurms“ vor dem Kinderspielhaus oder jüngst am Transport des Kunstwerkes „Zwei Pferde“ von Johannes Brus zum ehemaligen Lesepavillon in der Gruga, heute Kubik 400.

Natürlich hat der Freundeskreis auch eine Wunschliste: Weitere, aktive und ideenreiche Mitglieder für den Verein zu gewinnen, ganz besonders gerne aus der „Grünen Branche“, stehen ganz oben. Dann geben wir die Hoffnung nicht auf, dass der von uns seit mehr als 10 Jahren geforderte Ersatz für den aufgegebenen Japanischen Garten am Grugaturm doch noch entstehen wird. Auch im Park gibt es verschiedene Bereiche, die einer Erneuerung bei der Bepflanzung, aber auch der familienfreundliche Gastronomie bedürfen. Wenn Sie als Parkbesuchende wichtige Anregungen und Wünsche haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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