Freundeskreis zu Besuch bei der BUGA Erfurt

Der Freundeskreis Grugapark Essen fährt zur BUGA nach Erfurt und besucht Weimar 2. bis 5. September 2021.

2.9.21, Donnerstag: Anreise mit einem Bus der Firma Hunau, Schmallenberg, vorbei an der Wartburg, den Drei Gleichen und den langen Bergen des Thüringer Waldes. Wir sind 23 Mitreisende, bis auf 4 Teilnehmer alle Freundeskreis Grugapark-Mitglieder -FKG- und landen in ERFURT im Intercity-Hotel. Dann erfolgt eine lockere Stadtführung, die alle wichtigen Orte Erfurts berührt. Über die lange Domtreppe geht das Ehepaar Tacken Richtung Petersberg und berichtet begeistert von den ersten Gartenschau—Eindrücken. vom. Für das Abendessen finden sich kleinere Gruppen zusammen, um die vielfältigen Möglichkeiten Erfurts auch kulinarisch zu prüfen.

 

3.9.21, Freitag: Der Bus bringt uns in kaum einer halben Stunde nach WEIMAR ans Atrium, dem Bau aus Nazizeiten in der Nähe des neuen Bauhaus-Museums (von 2019). Die sehr gute Führung erfolgt durch eine jüngere Frau, die den ersten Halt mit uns auf dem Jakobifriedhof macht. Begraben sind große Persönlichkeiten der Stadt, Lucas Cranach der Ältere, Christiane Vulpius, die spätere Frau Goethes, und auch der Zeichner G. M. Kraus (1733 -1806), auf dessen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Parks an der Ilm unser FKG-Vorsitzender Dr. Militzer später hinweist. Nächstes Ziel ist das Kirms-Krakow–Haus, ein bürgerliches Anwesen mit Hinterhaus und zwei Hausgärten, die Teil der Erfurter BUGA 2021 sind. Eindrucksvoll ist am Herder-Haus der vielseitig bepflanzte Garten, der nach alten Plänen im Sinne der Caroline Herder angelegt wurde. Danach drängen sich am Deutschen Nationaltheater natürlich die Besuchermassen, aber das Standbild von Goethe und Schiller ist darüber erhaben. Es geht noch an den Wohnhäusern von Goethe und Schiller vorbei, bevor wir uns bei der Führerin nach 2 Std. Rundgang herzlich bedanken. Ab 14 Uhr übernimmt Dr. Militzer die Führung in den Ilm-Park, vorbei am Fürstenbau und der Anna Amalia-Bibliothek mit dem Reiterstandbild des Fürsten Ernst August. Der Park wurde von 1778 – 1787 vom Fürsten selbst, von Goethe, Bertuch und dem Maler Kraus angelegt. Als erstes wird das Nadelöhr als romantischer Parkeinbau besucht, dann Goethes Gartenhaus, das er 1774 vom Fürsten geschenkt bekam. Auf das Haus am Horn als Bauhaus-Bau und das Römische Haus kann nur aus der Ferne hingewiesen werden, bevor wir den Anstieg übers Borkenhaus, Shakespeare-Standbild und die Ruine zum Tempelritter-Bau machen. Ab 16:30 Uhr bringt uns der Bus wieder nach ERFURT, wo wir die kostenlose Straßenbahnkarte nutzen und beim „Christoffel” in der Altstadt landen. Wir werden von einem Dudelsackspieler und seiner Trommlerin eingestimmt auf eine “Rittermahl-Inszenierung“ im Keller, die nicht für uns, aber für 2 weitere große Gruppen veranstaltet wird. Wir 20 Grugafreundinnen und -freunde bekommen unser Essen individuell nach Karte und nicht die gewaltigen Fleischberge des „Rittermahls“. Daanach sucht sich jeder sein weiteres Vergnügen beispielsweise auf dem Bahnhofsvorplatz in der Außengastronomie. 

 

4.09.2021, Samstag: Heute besuchen wir bei anfangs grauen und ziemlich kalten Wetter, danach bei schönem, sehr warmen Sonnenschein die Bundesgartenschau –BUGA- 2021 auf dem Gelände der Erfurter Gartenbau-Ausstellung -EGA-. Für 31 € dürfen wir nun an 2 aufeinander folgenden Tagen das BUGA-Areal auf der EGA und dem Petersberg besuchen. Wieder starten wir mit einer Führung, bei der die Geschichte des Geländes von der steinzeitlichen Besiedlung über die Burg mit Geschützstellungen bis zum modernen Ausstellungsort vorgestallt wird. Heute ist in der ehemaligen Vielzweck-Kaserne das Deutsche Gartenbaumuseum untergebracht. Der Führer weist uns auf die längste Staudenbepflanzung Europas hin, bespricht die Dahliensammlung und kann manches über die Heilige Elisabeth und deren Bezug zu Rosen erzählen. Lange Menschenschlangen stehen vor dem neu erbauten Danakil Wüsten- und Urwaldhaus, das wir uns für spätere Erfurt-Besuche aufsparen wollen. Ab 13:30 Uhr kann nun Jede/Jeder die BUGA auf eigene Faust erkunden. Unser nächstes Ziel ist die entfernter liegende Gartenpartie mit den Förster-Gärten, in denen es vielfältig blüht und Farbtafeln zeigen die bedeutenden Zuchterfolge Karl Försters (1874 – 1970) bei Ritterspornen, Mädchenaugen und Gräsern. Die Japangärten sind prächtig gepflegt, es sprudelten die Wasserfälle, die Gehölze sind frisch beschnitten. Nur durch die Menschenmassen, die hier durch drängten, ist das Vergnügen gedämpft. Später haben wir alle noch Zeit um einzelne Pflanzungen und Gartenanlagen genauer zu betrachten. Das gilt auch für die gewaltige Sammlung an Geranien, besonders Duft- und Hochstämmen. Schön zu beobachten sind auch die Steingärten im Bereich der Cyriaksburg, die gute Anregungen für unsere Grugapark-Steinkisten geben können.


5.9.2021, Sonntag: In ERFURT steht vor der Heimreise noch der Besuch des BUGA-Ortes PETERSBERG an. Der Bus mit Fahrerin Kirsten bringt uns zum Domplatz, von dem der Anmarsch entweder steil zum Wappen geschmückten Festungstor oder mit dem Senkrechtlift auf das Festungsplateau mit den BUGA-Anlagen führt: Schon der Auftakt ist einladend, die Hänge strotzen vor Cosmeen und ein Weinberg am Festungsrand empfängt uns. Den Petersberg, die Zitadelle der alten Festungsanlage, besuchen wir diesmal ohne Führung und obwohl es erst gegen 11 Uhr ist, herrscht schon ein sehr reger Betrieb. Wir besichtigen die Bereiche der “Zeitreise durch die Epochengärten” und beginnen mit der Barockzeit und den von Buchsbaum dominierten Beeten. Sehr gut werden hier mindestens 10 verschiedenen Ersatzmöglichkeiten für den z. Z. stark geschädigten Buchsbaum gezeigt. Besonders eindrucksvoll empfinden wir die Ausstellung in der uralten Peterskirche (erbaut 1103 – 47) mit ihrer wechselvollen Geschichte als Speicher, Militärlager, Wohnungsbau und Lagerhalle bis 1963. Der ehrwürdige Bau ist von Einbauten befreit worden, so dass die Größe der Halle, vor allem aber die schön gearbeiteten Säulen wieder wirken können. In den Seitenschiffen werden die bedeutendsten Thüringer Park- und Schlossanlagen mit Bildern und einzelnen Modellen vorgestellt, im ehemaligen Chor ist eine raumfüllende elektronische Installation zu sehen, bei der vor allem Kinder viel Spaß haben, die durch Auftreten auf den projizierten Rasen Blumen sprießen lassen können. In der 167 m langen Defensionskaserne werden moderne Reiseziele in Thüringen vorgestellt, meist interaktiv oder in Papierform. Mittags essen wir natürlich nochmals die Thüringer Spezialitäten Bratwurst oder Rostbrätel. Von der hohen Schildmauer ergibt sich ein toller Blick auf die Stadt Erfurt mit ihren vielen Kirchtürmen und den wenigen Hochhäuser. Auf die Andacht im Kirchenbau weist humorvolles das Schild “Komm beeten” in der Rabatte hin. In diesem Bereich liegt auch der Mittelaltergarten mit vielen Kräuterbeeten und seltenen Gewürzpflanzen. Der steile Abgang vom Plateau führt unter der Überschrift “Gruß aus der Blumenstadt Erfurt” zu langen Beeten mit den charakteristischen Nutzpflanzen der Region, Salaten, Dicke Bohnen, hier heißen sie Puffbohnen, Astern, Färberwaid und Brunnenkresse. Dann geht es in flotter Fahrt auf die Autobahn, vorbei am Thüringer Wald mit dem Großen Inselsberg (916,5 m Höhe) und der Wartburg. Auch die ersten Staumeldungen tauchen auf und auch Umfahrungen ersparen uns nicht die folgenden Staus, so dass wir mit 90-minütiger Verspätung am Essener Hauptbahnhof landen. Vorher bedankten sich alle Mitreisenden herzlich mit 2 Flasche BUGA21-Wein bei Familie Tacken für die vorzügliche Organisationsarbeit. Natürlich bekommt auch unsere vorzügliche Fahrerin Kirsten den Umschlag mit gesammeltem Geld und den Freundeskreis-Grugapark-Kalender für 2022. Alle sind sich einig, dass auch die 2. Fahrt des FKG nach Erfurt ein besonders gut gelungenes Ereignis war.

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